„Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.“
Marc Aurel
The Work
Ist das wahr? Kannst du mit absoluter Sicherheit sagen, dass es wahr ist?
_ Was ist The Work?
_ Die vier Fragen von The Work
_ Urteile über deinen Nächsten
_ Die Entwicklung
_ Für wen ist The Work?
_ Was ist bei The Work zu beachten?
_ Risiken und Nebenwirkungen von The Work
_ Die drei Angelegenheiten
_ Byron Katie, die Entwicklerin von The Work
_ Downloadbereich
Was ist The Work?
The Work ist Meditation. The Work ist ein Gespräch mit deinem Innersten, deinem Unterbewusstsein, mit deiner Seele. The Work sind sinnvolle Fragen und die Umkehrungen deiner bisherigen Gedanken. The Work ist Schattenarbeit. The Work befreit – dich und dein Gegenüber – von Schuld. The Work bringt dich raus aus deiner Opferrolle in deine Stärke, dein Selbstbewusstsein und deine Entwicklung. The Work lässt dich erkennen, welcher dein Anteil an einer Geschichte ist. The Work ist der Weg zum Frieden.
Und und und… es gibt so viel aufzuzählen, immer wieder neu, immer wieder verändert, immer wieder weiterentwickelt. Ein genialer Fragenablauf, vor allem in seiner Unkompliziertheit und Klarheit.
The Work ist keine Religion, auch keine Therapie. Deine Gedanken werden umgekehrt und du wirst dadurch angeregt, in das Staunen, in die Befreiung und letzten Endes in deine Eigenverantwortung zu kommen.
Für mich als Integraler Coach ist diese Fragemeditation die effektivste Form der Schattenarbeit, die eines der Kernmodule der Integralen Lebenspraxis nach Ken Wilber darstellt.
Die vier Fragen von The Work
1. Ist das wahr? (ja oder nein > bei nein gehe zu 3.)
2. Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist? (ja oder nein)
3. Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?
- Bringt dieser Gedanke Frieden oder Stress in dein Leben?
- Welche Bilder aus der Vergangenheit und Zukunft siehst du und welche körperlichen Empfindungen tauchen auf, wenn du diesen Gedanken denkst und Zeuge dieser Bilder wirst?
- Welche Gefühle tauchen auf, wenn du diesen Gedanken glaubst? (siehe auch Liste der Gefühle im unteren Downloadbereich)
- Beginnen sich Zwänge und Süchte zu zeigen, wenn du den Gedanken glaubst?
- Wie behandelst du die Person in der Situation, wenn du den Gedanken glaubst? Wie behandelst du andere Menschen und dich selbst?
- Für was benötigst du diesen Gedanken?
4. Wer wärst du ohne diesen Gedanken?
Kehre diesen Gedanken nun um (beispielsweise)…
- zu dir selbst
- zum Anderen
- ins Gegenteil
… und finde jeweils drei konkrete, echte Beispiele für jede deiner Umkehrungen.
Ein Tipp von mir, um den Erfolg einer Work zu gewährleisten:
„Gehe bei der Beantwortung der Fragen in eine meditative Stille. Lasse dir ausreichend Zeit für deine Antworten. Beantworte die Fragen nie aus dem Kopf heraus, lasse dein Herz sprechen und höre, was auftaucht.“
Benutze alle deine Sinne, um dich in die konkrete Situation wieder reinzuspüren. Sehe, höre, rieche, schmecke, fühle. So kommst du am besten in dein Gefühl, deine Gedanken und Emotionen, die dich belasten.
Ein Beispiel für einen Gedanken und seine Umkehrungen:
„Er hat mich verletzt.“ wird zu „Ich habe mich verletzt.“, „Ich habe ihn verletzt.“ und „Er hat mich nicht verletzt.“
Urteile über deinen Nächsten
Mit den vier Fragen lassen sich deine Urteile über deinen „Nächsten“ (sprich deine Liebsten, deine Familie, Freunde und Arbeitskollegen, die Menschen in deinem täglichen Leben (vom Busfahrer bis zum Nachbarn)) untersuchen.
Vielleicht sogar aushebeln, dir deine Ängste nehmen, dich in deine Freiheit bringen. Zum Anschauen bzw. Bearbeiten von (immer wiederkehrenden) belastenden Situationen, um die sich dein Gedankenkarussell dreht.
Du schreibst dir mit den folgenden weiteren Fragen ganz unzensiert deinen Ärger von der Seele. Alles, was hochkommt, wird notiert. Gehe danach in dich und lausche meditativ, bis die ehrlichen Umkehrungen aufsteigen.
- Wer ärgert dich, verwirrt dich, macht dich traurig oder enttäuscht dich – und warum? Was fühlst du dabei? Und was belastet dich am meisten an der konkreten Situation?
- Wie willst du, dass er/sie sich ändert? Ungeschont, unzensiert.
- Was willst du, dass er/sie tut?
- Welchen Rat würdest du ihm/ihr in dieser Situation anbieten?
- Was brauchst du, dass er/sie denkt/tut/sagt/fühlt, damit du in dieser Situation glücklich sein kannst?
- Was denkst du über ihn/sie in dieser Situation?
- Was ist es bezüglich dieser Situation, das du nie wieder erleben willst?
Diese Aussagen werden wiederum mit den vier Fragen untersucht und dann umgekehrt.
„Du und ich sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen.“
Mahatma Gandhi
Die Entwicklung
Wenn wir unsere Situationen im Leben ansehen – sei es der Ärger in Partnerschaft oder Familie, mit Kindern, Freunden oder Kollegen – dann sehen wir uns oft im Recht. Schuld ist meistens der Andere.
Wir denken: Ich müsste mich nicht mehr ärgern, wenn sich mein Gegenüber nur endlich ändern würde. Sein/ihr Verhalten ändern, sein/ihr Wesen, sein/ihre Gedankengänge. Meist wird die kräftezehrende Situation noch verschlimmert durch wohlmeinende Freund*innen, die Feuer in die Geschichte gießen, da sie Ähnliches schon „durchgemacht“ haben. Oftmals stecken dahinter schlichtweg eigene Verletzungen. Wir suhlen uns (gemeinsam) im Ärger. Und doch nagt da was, fühlt sich etwas nicht wirklich gut und richtig an.
Manche Menschen begleiten solche Gedanken an aktuelle – oder vielleicht sogar Jahre zurückliegende – Situationen ein Leben lang. Es reichen bereits ein paar Monate, um eine körperliche Manifestation zu spüren. Wir landen in einer Abwärtsspirale in unserem Opferbewusstsein und können diese oftmals selbst nicht mehr stoppen. Für uns, für unser Leben, auch in Liebe für unsere Mitmenschen.
Eine der Grundannahmen von The Work ist, dass uns ein anderer Mensch nicht verletzen kann, es sind allein unsere Gedanken über die Situationen in unserem Leben.
Byron Katie hat in ihrem eigenen Entwicklungsprozess diese Fragetechnik erschaffen, um uns erkennen zu lassen, wie unser Denken funktioniert. Wenn wir bewusst mit unseren Gedanken umgehen, dann müssen wir sie nicht loslassen, sie lassen uns von allein los.
„Die Realität ist immer freundlicher, als die Geschichte, die du dir erzählst.“
Byron Katie
Für wen ist The Work?
Es ist ein erstaunlich einfacher Prozess, der Menschen jeden Alters, jeder Religion, jeder Herkunft zugänglich ist. Man braucht hierfür lediglich Papier, Stift und einen offenen Geist.
Wo oder mit was man auch immer unzufrieden ist im Leben. Wenn man leidet, sich ärgert, die Gedanken – gerade als sensibler Mensch – dauerhaft kreisen und man aus seiner Gedankenspirale nicht mehr allein herauskommt, hilft The Work.
Situationen im Leben, um dein Denken mit all deinen Überzeugungen zu untersuchen:
- Beziehungsprobleme oder Liebeskummer, der sich manchmal wie eine Dauerschleife anfühlt oder dich in einem Singledasein festhält
- Ärger über deine Familie, vielleicht oft jahrelanges Leiden durch Kindheitserinnerungen
- Ungeduld und Unzufriedenheit mit deinen Kindern – über einen langen Zeitraum stolperst du womöglich ärgerlich immer wieder über die gleichen Situationen
- Stress im Beruf – vielleicht Mobbingsituationen, aber auch Verantwortungsgefühle und fehlende Abgrenzung
- Festhalten an Situationen oder Menschen und fehlendes Loslassen
- Situationen, in denen du dich als Opfer der Umstände, der Menschen, der Welt empfindest
- alte Geschichten, die du immer und immer wieder gedanklich „durchkaust“
- jegliche Art von Konflikt mit Menschen in deinem Leben
- eigene innere Konflikte, beispielsweise mit der eigenen Sensibilität, bei Ängsten oder bei Themen der eigenen Persönlichkeit
Eine der schönsten Erfahrungen von The Work ist zu erkennen, wie wir uns – oft ein Leben lang – ganz alleine runterziehen. Und zu spüren, wer wir ohne diese Gedanken wären – nämlich im Hier und Jetzt angekommen. The Work hilft uns, unsere Geschichten aus der Vergangenheit aufzuräumen. Wir werden merken, wie sich all die Jahre die Gedanken über die alten Geschichten wie ein grauer Schleier um uns gelegt hatten.
Was ist bei The Work zu beachten?
Die Arbeitsblätter sind so konzipiert, dass sie auch allein zu bearbeiten sind. Allerdings erfolgt das – gerade bei Anfängern – oftmals rein aus dem Verstand heraus, gepaart mit den unterschwelligen Gedanken einer Rechtfertigung oder immer noch vorhandenen Schuldzuweisung. The Work ist kein Abarbeiten von Fragen mit noch vorhandenen Hintergedanken.
The Work ist Meditation. Ein sich Fallenlassen in sein Innerstes, um diese innere Wahrheit aufsteigen zu lassen. Um oftmals überrascht zu werden, welche Erkenntnisse und Einsichten sich zeigen. Ohne weitere Verteidigung, ohne in den Widerstand zu gehen, ohne eine weitere Geschichte daraus zu konzipieren.
All das – auch um den Verstand immer wieder zurückzuholen – geschieht am besten mit Begleitung. Einer Begleitung, die respektvoll, nicht urteilend, offenen Herzens und in Klarheit führt. Die einen sanft weiterleitet, wenn man den Faden verliert oder so recht keine Umkehrung findet. Die einen an die Work-Hand nimmt, um hieraus die eigene Wirklichkeit in Frage zu stellen und zu neuen Einsichten zu gelangen.
Risiken und Nebenwirkungen von The Work
- Risiko einer Veränderung des bisherigen Lebens
- Neuschreibung der eigenen schmerzvollen Vergangenheitsgeschichte
- Verlust der eigenen Opferrolle und dadurch der selbst erschaffenen Identität
- Verlust des Jammergrundes und dadurch (vermeintlich) Einbuße der Aufmerksamkeit der anderen
- Übernahme der Verantwortung für das eigene Leben
- Potentialentfaltung
- Steigerung der eigenen Gelassenheit, Stärke und Kraft
Ich konnte in der Welt nur drei Arten von Angelegenheiten finden – meine, deine und Gottes. In wessen Angelegenheit befindest du dich gerade?
Byron Katie
Die drei Angelegenheiten
Für mich eine der wichtigsten Methoden von The Work ist die Frage nach den ‚drei Angelegenheiten‘. Wenn ich meinen aktuellen Gedanken wahrnehme, der mich stresst, der ein Gefühl wie Angst, Wut, Scham und Trauer auslöst, dann darf ich mich fragen, auf wessen „Baustelle“ ich mich gerade befinde.
Befinde ich mich in …
- … meiner eigenen Angelegenheit?
- … in der Angelegenheit eines anderen?
- … in der Angelegenheit „Gottes“? (Was jeder für sich ersetzen darf mit Universum oder Realität.)
Wenn ich mich Folgendes frage, kann ich ganz schnell aus meinem Schmerz und meinen stressigen Gedanken kommen:
Wer bin ich, wenn ich glaube zu wissen, was für einen anderen Menschen gut ist? Bin ich ein besserer Mensch? Erhöhe ich mich durch das Einmischen in die Angelegenheit eines anderen über diesen? Weiß ich es wirklich besser?
Und: Wer bin ich, wenn ich mich im Leben einzig und allein in meinen Angelegenheiten befinde? Befreiter, stressfreier, gelöster, verständnisvoller, liebevoller?!
Ein Beispiel für das Einmischen in die Angelegenheit Gottes/des Universums/der Realität: Das Wetter!
Kann ich es ändern? Nein! Was bringt es mir, wenn ich darüber jammere? Wen ziehe ich damit runter? Wen stresse ich damit? Doch nur mich selbst – und womöglich noch die Menschen um mich herum. Wie wäre es denn, das Beste daraus zu machen. Akzeptieren, annehmen, ohne Bewertung. Und das Ganze in einen anderen (angenehmen) Rahmen setzen, indem ich es mir beispielsweise bei Regen zu Hause gemütlich mache mit einem schönen Buch, schöner Musik oder anderen Dingen, die mir guttun.
Byron Katie, die EntWicklerin von The Work
Byron Katie ist eine der einflussreichsten und bedeutendsten lebenden spirituellen Persönlichkeiten unserer Gegenwart (neben beispielsweise Eckhart Tolle, mit dem sie befreundet ist und das Buch „Frieden im gegenwärtigen Moment“ geschrieben hat). Sie gehört für mich zusammen mit Tolle (den ich im September 2015 aus nächster Nähe erleben durfte) zu den Inspirationsquellen meiner Arbeit.
Geboren wurde Katie – wie sie von allen genannt wird – im Dezember 1943 in Texas als Byron Kathleen Reid. Sie wuchs in Südkalifornien auf und lebte später als erfolgreiche Geschäftsfrau mit ihren drei Kindern ebenfalls in Kalifornien. Auch heute noch lebt sie mit ihrem Mann Stephen Mitchell in Ojai, Kalifornien.
Aus ihrem eigenen Leiden, das in ihren 30ern begann und über ein Jahrzehnt in einer immer schlimmer werdenden Abwärtsspirale anhielt, „erwachte“ sie 1986. Sie entdeckte, dass sie nur litt, weil sie ihren Gedanken glaubte. Aber nicht litt, wenn sie ihren Gedanken nicht glaubte. Dies war ihr Weg in ihre Freiheit und Gesundung.
Seither ist sie in ihrer Mission unterwegs, Menschen beizubringen, wie sie ihr Leiden beenden können.
Nicht die Welt um sie herum war die Ursache für ihre Depression, sondern ihre Überzeugungen über die Welt. Statt zu versuchen, die Welt zu verändern, so wie sie es sich für sich vorstellte, hinterfragte sie ihre Gedanken darüber. Der Schlüssel war, der Wirklichkeit so zu begegnen, wie sie war und nicht versuchen sie zu verändern.
Seit nun über 30 Jahren gibt sie ihre Methode an Millionen von Menschen weiter. In ihren vielen kostenlosen öffentlichen Veranstaltungen oder ihren Besuchen vieler Einrichtungen in den USA, Europa und anderen Teilen der Welt. Aber auch durch das von ihr gegründete Institut für The Work und vor allem über ihre zahlreichen Bücher (die meisten Bestseller und in 36 Sprachen übersetzt), CDs und ihren Podcast.
In ihrem Klassiker „Lieben, was ist“ stellt sie ihre revolutionäre Methode zum Gedankenhinterfragen vor. Millionen von Menschen arbeiten mit dieser einfachen und doch hochgradig wirksame Technik der Selbsterforschung.
Downloadbereich
Hier könnt ihr die offiziellen Arbeitsblätter sowie einen Buchauszug des Klassikers „Lieben was ist“ von Byron Katie downloaden:
Anleitung_zu_The_Work.pdf (508 Downloads )
Arbeitsblatt_Urteile_über_deinen_Nächsten.pdf (491 Downloads )
Leitfaden_zum_Begleiten.pdf (498 Downloads )
Arbeitsblatt_Untersuche_eine_Überzeugung.pdf (467 Downloads )
Liste_von_Gefühlen.pdf (478 Downloads )
Vorlage_für_die_gelbe_Karte.pdf (475 Downloads )
Lieben_was_ist_Auszug.pdf (478 Downloads )