BETTINAZÜHLKE coaching

 

Auf meinem Blog werde ich euch von Herzen gerne an meinen Gedanken teilhaben lassen über Themen wie die Sensibilität, The Work, das Enneagramm, Werte im Leben, Meditation & Stille. Ich werde mich hier auch nach euren Wünschen richten, wenn euch bestimmte Fragen zu diesen Themen auf dem Herzen liegen. 

 

 

 

2019 ¦ April

Opferitis Humana oder die ewige Schuld der anderen

 

 

Mit meinem heutigen Blogartikel werde ich dich womöglich erst einmal vor den Kopf stoßen.

Mir ist das durchaus klar und ich gehe das Risiko ein. Ich spreche lieber Klartext in der Hoffnung, ein Erwachen (wie passend zum heutigen Ostermontag…) oder zumindest Nachdenken auszulösen und damit eine Entwicklung bei dir anzustoßen.

Ich möchte dich aufrütteln aus so manchem Schlaf, aus so manchem lieb und bequem gewordenen Opferkokon.

Aus deinem Denken, dass dein Leben nicht mehr „hergibt“. Du auf dein Glück, deine Visionen, deine Zukunft eh keinen Einfluss hast. Da du Opfer der Umstände bist. Opfer der Weltpolitik, der beruflichen Situation, der Launen und Wesenszüge deines Partners oder der Undankbarkeit deiner Kinder.

Du würdest ja gerne endlich für dich was tun. Endlich für deine Gesundheit und deinen Körper was tun. Endlich deine Ziele vor Augen haben, da das Leben eigentlich zu wertvoll zum lediglichen „Aussitzen“ ist. Endlich glücklich sein. Doch du kannst nicht. Ein Unglück jagt bei dir das andere.

Und zu all den unglücklichen eigenen Umständen kommt dann immer noch dazu, dass deine Mitmenschen vermeintlich viel mehr Glück im Leben haben als du. Mehr erreicht haben, das größere Haus, das schickere Auto, den/die tollere*n Partner*in haben. In Nachbars Garten blühen die Blumen immer intensiver und schöner. Und das Ganze auch noch mit weniger Anstrengung, als du selbst in deinem immerwährenden Hamsterrad unternimmst oder unternommen hast.

Würdest du nur endlich mehr verdienen, wären die Menschen einfach nur netter zu dir, würde dich das Leben nur endlich so reich beschenken, wie die anderen… Dann hättest du endlich das Glück, nach dem du dauerhaft hinterherrennst und das sich von dir nicht einfangen lässt. Aber du wusstest es ja schon immer.

Einhergehend mit dem eigenen Opferdasein ist, dass man sein Gegenüber gar nicht mehr wirklich wahrnehmen kann. Man kann stundenlang über sein eigenes Leid lamentieren, es wie einen Problemmülleimer über sein – oftmals sehr empathisches und sensibles – Gegenüber kippen. Doch den anderen sieht man nicht. Hört man nicht. Spürt man nicht. Man nimmt oftmals das Gesprochene des Gegenübers nicht wirklich wahr, es interessiert einen nicht. Man ist zu sehr beschäftigt, die kurzen Pausen zwischen den Sätzen des anderen abzuwarten, um das Gespräch wieder an sich zu ziehen und von sich und seinem Leid zu erzählen.

 

„Opferitis Humana“

 

Den Begriff „Opferitis Humana“ hörte ich das erste Mal von meinem Lehrer in meiner Ausbildung zum Integralen Coach. Es war für mich eine neue Wortschöpfung: Das Opferbewusstsein. Eine provokante Form des Aufrüttelns und sehr einprägsam.

 

Ich stelle das Ganze ein wenig überspitzt da, ja. Doch ich möchte nicht verurteilen und klar betonen, dass der eine oder andere Gedanke uns alle einmal treffen kann. Es geht auch nicht darum, durch diese Gedanken ausgelöste Gefühle zu verurteilen. Ich bin eine Verfechterin, Gefühle anzuerkennen, dankbar zu sein für die Botschaft, die sie uns übermitteln möchten und sie wahrzunehmen und zu fühlen.

 

Ich möchte dich wachrütteln, der du womöglich dein halbes Leben damit verbringst, in deiner Opferrolle zu baden. Zu lamentieren, zu jammern, zu schimpfen, zu neiden. Dadurch oftmals ganz offensichtlich unglücklich bist, dein Körper dir das auf seine Weise spiegelt, du in Depressionen verfällst. Du schleichend dein Strahlen verlierst, dir dein Unmut im Gesicht anzusehen ist. Dein schönes Gesicht plötzlich alt und verhärmt aussieht. Du womöglich dein ganzes Leben herschenkst in dieser Haltung und zu spät erkennst, dass es so schnell vorbei sein kann.

 

Komme raus aus deiner Opferhaltung und deinem Gedankenkarussell mit meiner kostenlosen Checkliste mit Workbook >>

 

 

Was steckt hinter dieser Opferhaltung?

 

Oftmals sind es Ängste, manchmal ist es Abhängigkeit oder Bequemlichkeit. Auch die Persönlichkeitsfixierung spielt hier ein Rolle.  

 

Ein Opferbewusstsein hat im Grund auch was mit einer Abhängigkeit zu tun. Abhängig und leider auch ein wenig süchtig nach Leid. Nur so spürt man sich noch und meint zu wissen, dass man dadurch von anderen wahrgenommen wird. Nur so lebt man seine Identität und Bedeutsamkeit. Nur so erreicht man die gewünschte Aufmerksamkeit über das Erzeugen so mancher Dramen.

 

Bequemlichkeit spielt mit eine Rolle, da man sich dadurch seiner Selbstverantwortung im Leben entziehen kann. Man braucht nicht hinzusehen, nicht selbst zu agieren, nicht verantwortlich zu sein, Schuld sind die Umstände.

 

Eine weitere Rolle spielt die Persönlichkeitsfixierung. Eine unerlöste 4er-Fixierung im Enneagramm ist prädestiniert für die Opferrolle. In ihrem Bedürfnis nach Anerkennung und ihrer Leidenschaft der Einzigartigkeit. In ihrem oftmals nicht zugestandenen Neid anderen gegenüber. Bekannte Vertreter dieser Fixierung sind Marilyn Monroe, Romy Schneider oder Frida Kahlo. Ich schätze diese wundervollen Frauen sehr, doch ich habe gerade durch meine Arbeit mit dem Enneagramm ihr Leben noch einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Weniger verklärt, besser verstehend.

 

 

Meine 10 Tipps für dich, um wieder in deine Kraft und Eigenverantwortung zu kommen

 

  • Gib dir selbst die Liebe und Wärme, die du von anderen erwartest.

 

  • Schau auf deine Probleme weniger dramatisch, sondern objektiv. Suche nach Lösungen, denke weiter, vielleicht auch ein wenig verrückt. Denke daran, dass alles möglich ist. Suche nach den Möglichkeiten und nicht nach den Hindernissen.

 

  • Richte deinen Blick und dein Mitgefühl mehr von dir auf andere. Sieh den anderen als dein ebenbürdiges Gegenüber und erkenne deinen Anteil an den Geschehnissen.

 

  • Verinnerliche dir die Lebensgesetze. Ein Hindernis ist oftmals eine Aufgabe für dich, um zu wachsen. Um dich wachzurütteln. Begreife dein Leben als eine Reise zu dir selbst. Und erkenne, dass das Leben immer Phasen des Schmerzes und des Glückes hat. Das gilt für alle, nicht nur für dich.

 

  • Erkenne, dass die Menschen in deinem Leben zu jedem Zeitpunkt genau die Richtigen sind. Sie sind da, um dich etwas zu lehren und an bzw. mit ihnen zu wachsen. Sie sind dein Spiegel, dein Schatten, deine Lehrmeister.

 

  • Nimm an, was dir das Leben schenkt und halte nicht mehr an deinen negativen Gefühlen fest. Glaube deinen Gedanken nicht und sei frei für das, was auf dich wartet.

 

  • Verabschiede deinen inneren Kritiker und nimm dich an, wie du bist. Komme in deine Selbstliebe, hör auf, dich zu verstellen. Befreie dich von deinem Muster, indem du deinen Selbstwert erkennst. Du bist, wie du bist. Für dich, für dein Leben, für dein Glück. Lebe nicht für andere und gib deine Lebensmaske an der Pforte zu deiner gelebten Authentizität ab.

 

  • Kündige deine Mitgliedschaft im Opferitis-Club per sofort und umgebe dich mit Menschen, die positiv denken und Ziele & Visionen im Leben haben.

 

  • Lasse los. Erkenne, dass irgendwann der Zeitpunkt für ein Abschließen gekommen ist. Erkenne, dass jeder Mensch, dem du immer noch nicht verziehen hast, zum damaligen Zeitpunkt sein Bestes gegeben hat. Er konnte nicht anders. Verzeihe auch für dich.Erkenne an, dass das Leben eine Reise ist, bei der die einen Menschen dich ein paar Stationen begleiten, manche ein Leben lang. Schließe ab in Dankbarkeit für die Begleitung und die Erkenntnis und dein Wachsen, das dir durch die Begegnung geschenkt wurde. Jedes Ende ist ein abgeschlossenes Kapitel für ein neues in deinem Lebensbuch.

 

  • Und zum Schluss: Lebe im JETZT! Die Vergangenheit lässt sich nicht mehr verändern, sie ist vorbei! Die Zukunft lässt sich durch dich positiv beeinflussen. Durch deine Gedanken, deine Stärke, deine Zielausrichtung. In kleinen Schritten, jeden Tag ein wenig in Richtung des Zieles, das du in deinem Lebensnavi eingestellt hast.

 

 Ein Leben im Augenblick, in der Gegenwart, im JETZT bedeutet…

… im gegenwärtigen Augenblick loszulassen (vor allem deine Gedanken und dadurch dein Leiden),

… offen zu sein für deine Gefühle (auch die negativen), sie anzuerkennen, sie zu fühlen und nicht zu unterdrücken,

… bewusst immer wieder deinen Atem wahrzunehmen, um in dir zu ruhen, um dich zu spüren, um dir deiner bewusst zu werden,

… mit deiner vollen Aufmerksamkeit bei deinem Gegenüber zu sein,

… zu erkennen, dass dir in diesem Augenblick nichts fehlt.

 

Ich hoffe, dich ein wenig aufgerüttelt zu haben, dich ein wenig in deiner Ent-Wicklung bestärkt zu haben. Dir vermittelt zu haben, dass dort wo du bist, du dich ganz alleine hingebracht hast.

Und du dir dein Leben mit deinen Gedanken und Glaubenssätzen ganz allein erschaffen hast. Was nichts anderes bedeutet, als dass du auch der Schöpfer deines zukünftigen Lebens bist und dies als große Chance begreifen darfst.

Steige aus deinem Opferrad aus, das Leben wartet schon viel zu lange auf dich!

 

 

 

 

 

2019 ¦ März

Selbstwert – oder der verzweifelte Versuch, jedem gerecht zu werden

 

Selbstwert oder der verzweifelte Versuch, jedem gerecht zu werden

 

Erkennst du deinen eigenen Wert immer an? Tust du Dinge, die die gar nicht tun möchtest? Sagst du Dinge, die du gar nicht sagen möchtest? Sagst du Dinge nicht, die du gerne sagen möchtest? Oftmals einzig und allein, um den Frieden mit anderen zu bewahren oder nicht (negativ) aufzufallen?

Bestimmt warst du auch schon in derartigen Situationen – wie bei Treffen mit Freunden, im Kollegenkreis beim Beisammenstehen oder bei Familienfeierlichkeiten. Wenn im Familien- oder Freundeskreis die Bitte kommt, dieses oder jenes doch bitte (noch) zu tun, weil du die/der einzig Richtige für dieses Tun bist. Womöglich unter Zeitdruck, womöglich in Zeiten, in denen du am Rande deiner Kraft, am Rande deiner Erschöpfung bist. Womöglich schon darüber hinaus – nur magst du noch nicht so wirklich hinsehen und dies erkennen.

Statt zu sagen: „Ich kann nicht mehr, ich benötige im Moment (eine Aus-) Zeit für mich!“ Statt zu sagen: „Magst du es nicht selbst versuchen, ich weiß, dass du das selbst auch gut kannst?!“, lässt du dich ein weiteres Mal überreden und erledigst diese Aufgabe „halt auch noch“… Statt zu sagen: „Ich erkenne deine Meinung an, habe für mich allerdings eine andere Sichtweise auf die Dinge.“, stimmst du dem anderen Menschen zu oder schweigst.

Du setzt immer und immer wieder deinen eigenen Wert unter den Wert der Menschen um dich herum. Damit machst du die anderen WERTvoller als dich selbst in deinem Leben.

Das heißt im Blick auf deine eigenen Werte, dass du die Werte Loyalität und/oder Verantwortungsbewusstsein über den Wert Selbstliebe stellst. Oder wie oben beschrieben den Wert Harmonie über den Wert Selbstvertrauen. Du stellst dich damit immer und immer wieder in die letzte Reihe.

Bist das wirklich du? Magst du wirklich grau zwischen schwarz und weiß oder all den anderen Farben sein?

Das Ganze kann in einer Erschöpfung, in einem Burnout oder in einer Depression enden. Im Versuch, auf allen Hochzeiten zu tanzen. Im Versuch, jedem gerecht zu werden, nur nicht anzuecken, irgendwie alles gerade noch zu schaffen.

 

Warum handeln wir so?

Warum stellen wir uns hinten an? Warum gehen wir in oft verzweifelt letzten Handlungen über unsere Kraft? Warum stellen wir unser eigenes Glück nicht in den Vordergrund?

Oftmals sind es Glaubenssätze aus unserer Kindheit, manchmal ist es die Angst vor Ablehnung oder vor den Folgen unseres „Aufbegehrens“ oder unserer Handlungen.

Gerade im konservativ geprägten Umfeld unserer Kindheit wurde uns eingetrichtert oder vorgelebt, dass man nicht widerspricht. Weder den Eltern, noch den Lehrern, noch dem Pfarrer mit dem großen Thema Kirche, das da – leider oft auch mit unschönen Dingen – dahintersteckt.

 

Selbstwert aus Sicht der Bewusstseinsstufen

Auch aus Sicht der Spiral Dynamics – dem Modell der Bewusstseinsstufen jedes Einzelnen oder der Gesellschaft (nach Clare Graves (sowie seinem Schüler Don Beck) und Ken Wilber) – lässt sich das Handeln bzw. das Nichteinstehen für sich selbst nachvollziehbar erklären. Im Grunde bilden sich weltweit nach gewissen typischen Entwicklungsstufen neue Wertesysteme, die einzeln aufeinander aufbauen. Don Beck entwickelte einen Farbcode für die momentan neun Bewusstseinsstufen und stellte sie in einer Spirale da.

Wer eine kurze humorvolle Einführung in das Thema visuell und akustisch möchte, der findet hier meinen Comic, den ich im Rahmen meiner Ausbildung zum Integralen Coach vor ein paar Jahren erstellt habe >> https://youtu.be/rbITQ-umfS4

Wenn man sich nun beispielsweise aus der blauen Bewusstseinsstufe (die für Regeln, Grenzen, Gesetze, Moralvorstellungen und Tugenden steht) in die orangefarbene Bewusstseinsstufe (Erfolg, Forschen, Streben) entwickelt, ist es der wirtschaftliche Erfolg, der einen aus Angst, dies oder jenes (mein Haus, mein Auto, meine Familie) zu verlieren, daran hindert, zu sich und seinen Werten und Meinungen zu stehen.

Später in der grünen Bewusstseinsstufe (Wir-Gefühl, Menschlichkeit) ordnete man sein Wohl im Sinne von Love & Peace dann gerne der Gemeinschaft unter. Ich fürchte, auch hier hat sich so mancher – für das große Ganze – mit seiner Meinung hinter vermeintlich spirituellen Bergen versteckt.  

Das waren Beispiele der neun vertikalen Stufen der Spiral Dynamics, was den eigenen Selbstwert und das Handeln daraus betrifft.

 

Die Enneagramm-Fixierungen und ihr Selbstwert

Wenn man hierzu die horizontale Typenlehre des Enneagramms mit (ebenfalls) neun Fixierungen betrachtet, dann betrifft das Thema Selbstliebe und zu seinen Werten stehen vor allem die 2er-Fixierungen. Die „Helfer“ mit ihrem Bedürfnis nach Anerkennung stellen sich auch durch ihre Angst, nicht anerkannt oder geliebt zu werden, allzu gerne hinten an.

Eine zweifelnde 6er-Fixierung („Skeptiker“) mit ihrer Flucht in die Unauffälligkeit und ihrem Wunsch nach Zugehörigkeit, wird eher an ihrem eigenen Selbstwert zu knabbern haben, als eine 8er-Fixierung („Kämpfer“) in ihrer Konfliktsucht. Die 6er werden von ihren Ängsten vor so mancher Sichtbarkeit zurückgehalten. Die 8er fordern – leider oft ohne jegliche Rücksicht – ihre Werte im Sinne einer vermeintlichen Selbstliebe ein.

Eine Kombination aus der Bewusstseinsstufe, in der wir uns gerade befinden, unserer Enneagramm-Fixierung und unseren Glaubenssätzen lässt uns dann oftmals so handeln, wie wir meinen, handeln zu müssen.

Unabhängig von der Bewusstseinsstufe und der Enneagramm-Fixierung, sind es gerade die sensiblen Menschen, die sich gerne unter Wert verkaufen und denen das Leben der anderen oftmals wichtiger ist, als das eigene.

 

Wie sieht dein künftiges Leben aus, wenn du so weitermachst?

Frage dich in einem bewussten Anhalten und einer Draufsicht von außen, wie dein Leben weiter verläuft, wenn du all deine Werte und Bedürfnisse immer und immer wieder verdrängst.

Im Hinblick auf…

… deine Stärke

… dein Selbstbewusstsein

… deine Entwicklung

… deine Gesundheit

… deine Sensibilität

… deine Beziehungen und das Miteinander

… das, was eines Tages über dich gesagt werden darf

 

Wirst du glücklich werden, indem du…

… jedem Trend

… jeder Meinung eines anderen Menschen

… jedem Wunsch eines Anderen

… jeder Aufgabe

… jeglicher politischer Vorgabe

dein ganzes Leben lang als Everybody`s Darling hinterherrennst?

 

Was kannst du tun, um in deine Stärke, dein Selbstbewusstsein und deine Entwicklung zu kommen?

  1. Der erste und entscheidende Schritt in eine Veränderung in das bewusste Erkennen des eigenen Handelns. Raus aus der Autopilot-Falle und rein in ein achtsames Bewusstsein. Werde dir bewusst, welche Glaubenssätze, Gedanken und Gefühle du in den jeweiligen Situationen, in denen du gegen deinen eigenen Wert handelst hast.  – Was hält dich zurück, zu dir zu stehen?
    – Welche alten (beispielsweise) gesellschaftlich hierarchischen Glaubenssätze hindern dich?
    – Welche Gedanken gehen dir durch den Kopf?
    – Welche negativen Gefühle machen sich breit (Angst, Wut, Traurigkeit)?
    – Wo sitzen diese Gefühle im Körper? Nimm sie hier wahr, ohne sie zu negieren oder zu verurteilen. 

 

  1. Der zweite und stärkende Schritt ist die Bereitschaft, in dein Selbst-Bewusstsein zu kommen. Auch wenn du diese Gefühle in dir hast, auch wenn du dir einredest, nichts zu sagen zu haben, auch wenn du dich unsicher fühlst. Auch wenn du dich klein fühlst. Auch wenn du diese Glaubenssätze in dir hast, dass die anderen vorgehen, mehr zu sagen zu haben, wichtiger sind. Diese Gedanken und Ängste noch in dir hast, es nicht zu schaffen und deine Stimme im entscheidenden Augenblick versagt. Auch wenn du womöglich die Menschen in deinem Leben das erste Mal vor den Kopf stößt.

    Sei dir dessen bewusst, dass sich jetzt womöglich die Spreu vom Weizen trennt.
     Dass sich Menschen abwenden, die bisher viel von dir bekommen haben, dich womöglich ausgenutzt haben, dir mit all ihrem Sorgenmüll die Luft genommen haben. Dich nach der Begegnung mit ihnen ausgebrannt und leer zurückgelassen haben. Im Wissen, dass du jederzeit zur Verfügung stehst, um ihren emotionalen Mülleimer bei dir ungefragt abladen zu können. Was hast du zu verlieren? Deinen Selbstwert hast du bereits an der Eingangstür des Lebens der anderen abgegeben. Hole ihn dir zurück. Für dich, für deine Gesundheit, für ein glückliches Leben mit Menschen, die dir guttun. Weil du es dir wert bist.

 

  1. Der dritte Schritt ist der in deine Entwicklung. Setze dich allerdings nicht zu sehr unter Stress. Das Ganze, deine Entwicklung in deine Stärke ist ein Prozess, der seine Zeit dauern darf. Schenke dir diese Zeit, schenke dir Momente, innezuhalten und zu reflektieren. – Was lief in den jeweiligen Situationen gut, wo darfst du nochmals hinsehen und dich stärken?- Wo darfst du loslassen?
    – Was darfst du loslassen?
    – Welche Ressourcen stehen dir zur Verfügung?
    – Welche Menschen stärken dich in deinem neuen Selbstbewusstsein?
    – Wer akzeptiert und nimmt dich an, so wie du bist? Dein neues Ich, deine Meinung, deine Sicht auf die Dinge, die womöglich bisher in deinem innersten Kämmerchen verschlossen war. 

 

  1. Entwickle dich in deine Selbstliebe, indem du deinen Selbstwert erkennst. Werde dir deiner wichtigsten Werte als Leitfaden für dein Leben bewusst.

    Als integrer Wertekompass für dein Leben, um zu dir in aller Klarheit und Wachheit zu stehen. Werte, die du in deren Bedeutung deinen Mitmenschen erklären kannst. Erklären kannst, was du dahinter verstehst und wie du sie lebst. Und auch dadurch für dich einstehen kannst, indem du klar kommunizierst, hinter was du nicht stehst und was du für dich und andere nicht akzeptieren kannst.Glaube mir, dir werden in Zukunft deine Gesprächsthemen mit/bei wachen, klaren Menschen nicht mehr ausgehen.

 

 

 

 

2019 ¦ Februar 

Gegen was kämpfst du in deinem Leben?

 

BETTINAZÜHLKE _ coaching _ Kampf im Leben

 

Jeder Mensch hat in seinem Leben eine oder mehrere emotionale Achillesferse*n. Im Grunde weiß man genau, in welchen Situationen man getriggert wird. Man reagiert oft nicht so, wie man es sich vorher – womöglich in inneren Bildern – vorgestellt hat. Man wird schwach und handelt leider oft auf die gleiche unschöne Art.


Sensible Menschen
geraten in solch einem Kampfmodus in mentale und vor allem körperliche Abgründe, aus denen sie schwerlich oder tagelang nicht mehr herauskommen. Das Ganze ist – in diesem Fall negativ – begünstigt durch das tiefere Verarbeiten der Gefühle, die durch Gedanken ausgelöst werden, die man sich im Kampfmodus bei den verschiedensten Situationen macht.

 

Oder Enneagramm-8er, denen gerne eine Sensibilität abgesprochen wird (was de facto nicht der Fall ist), sind oft „Spezialisten“ für eine Lebenshaltung im Kampfmodus.

 


Wir haben drei Möglichkeiten, auf Situationen im Leben, die uns triggern, die uns an unserem wundesten Punkt treffen, zu reagieren:

 

>> Wir negieren das Ganze oder rennen davon

 

(Für Enneagramm-Interessierte: Im Grunde steckt hinter jeder Fixierung ein Wegrennen. 9er sind die Spezialisten beim Negieren und 6er rennen gerne davon, da sie sich so manches nicht zutrauen.)

Das Verhalten in solchen Fällen lässt sich in einem zusammenfassen:

Das Negieren lässt sich gut mit der Vogel-Strauß-Technik erklären. Wir „stecken unseren Kopf in den Sand“, dann sollte/dürfte/kann (uns) nichts passieren…

Oder wir betäuben uns, um nichts mehr spüren zu müssen – jeder auf seine Art.

Beispielsweise durch Konsum: Sei es die digitale Ausschweifung durch das mentale und geistige „ins Aus schießen“ (exzessives Serienschauen oder Internetsurfen ohne Ziel und Ende). Oder der kulinarische – leider oft sehr zuckerhaltige und ungesunde – Konsum, indem wir uns ablenken mit kiloweise Süßigkeiten.

Suchtmittel wie Alkohol oder Rauchen, aber auch die eine oder andere Affäre sind oftmals eine Flucht, um nicht spüren zu müssen. Um nicht stehenzubleiben und sein Leben anzuschauen. Um keine (womöglich schmerzhaften) Situationen herbeizuführen. Um anderen nicht wehzutun (…).

Aber auch Erkrankungen gehören in diese Kategorie des Davonlaufens. Vielleicht mag und kann das nicht jeder hören. Doch wenn man wie eine Zwiebel die Situation abschält mit einer Frage wie: „Was bringt mir dieses und jenes? Was bringt mir diese Erkrankung?“, kommt man womöglich dem eigentlichen Thema näher. Dem Thema hinter dem Thema. (Beispielsweise einem Entgehen einer Verantwortung im Leben.)

 

>> Wir kämpfen dagegen

 

Wir sind angespannt, wir reagieren mit Wut und Streit, wir wenden uns von Menschen und Situationen ab bzw. werden in irgendeiner Weise übergriffig.

Der Reflex in uns wirkt sich auf unseren physischen Körper (Bluthochdruck, Herzrasen, Magen-Darm-Probleme…) aus.

 


Fragen zu deinem Kampf im Leben

 

⇒ Aufgabe 1

Nimm dir Zeit für dich in aller Stille und wenn du magst, lege dir Papier und Stift zurecht und notiere aus einer inneren Stille heraus deine aufsteigenden Antworten auf folgende Fragen:

 

1) Gegen was kämpft du im Leben?

Sind es Menschen (deine Liebsten, deine Familie, Arbeitskollegen, Menschen der Öffentlichkeit)? Sind es Situationen in deinem privaten oder beruflichen Alltag oder Angelegenheiten, die du nicht ändern kannst (beispielsweise das Wetter) – wie der buchstäbliche Kampf gegen Windmühlen?

 

2) Wie kämpfst du im Leben?

Mit lauten, aber auch leisen beleidigenden Worten? Mit einschüchternden Gesten oder über Härte? Ein leiser Kampf mit oder gegen Krankheiten? Über akustische Reize? Durch Zorn oder Vergeltung? Durch Abwälzen der Schuld auf andere? Durch Dominanz und Projektion? Durch Aggression und Kontrolle?

 

3) Was kostet dich dieser Kampf?

Den Verlust deiner Gesundheit? Den Verlust von Menschen? Wertvolle Lebenszeit?

 

4) Was kostet dieser Kampf deine Mitmenschen?

Ihre Würde? Ihre Gesundheit? Ihre Beziehung zu dir? Wertvolle Lebenszeit?

 

5) Wer wärst du ohne diesen Kampf?

Schließe deine Augen und erlaube dir, für diesen Moment jeden Kampf aufzugeben. Nimm wahr, dass es etwas in dir gibt, das die ganze Zeit friedvoll ist.

Jedes Mal, wenn du im Kampfmodus bist, schließt sich innerlich deine geistige Faust. Du kannst bewusst entscheiden, weich zu werden und den Kampf loszulassen.

Und nun gehe in diesem stillen und tiefen Moment in dich und stelle dich als den Menschen vor, der seinen Kampf aufgegeben hat.

Wie wirst/kannst du sein in deiner Entwicklung? Jetzt und in deiner Zukunft. Liebevoller, gesünder, befreiter, stärker, selbstbewusster?!

 

6) Wer wärst du für deine Mitmenschen ohne diesen Kampf?

Schließe wiederum deine Augen und gehe in dein neues Ich als Mensch, der seinen Kampf aufgibt und zur Ruhe kommt. Stelle dich in den verschiedensten Situationen vor. Wie/wer wärst du? Liebevoller, humorvoller, friedvoller, großzügiger?

Spüre, wie sich diese Welle von Frieden in dir und in deinem Netzwerk an Menschen um dich ausbreitet. Stelle dir vor, wie ansteckend dieser Frieden ist. Allein dadurch, dass du aus dem Kampf aussteigst und in die Liebe gehst.

 



Bist du bereit, dir diesen alten Reflex, der seit Jahrtausenden in uns sitzt – zu kämpfen gegen das, was wir nicht mögen – anzusehen?

 

 

Wie kannst du deinen Kampf nun aufgeben?

 

⇒ Aufgabe 2

 

Gehe in Stille in dich und suche eine zentrale Schlüsselsituation in deinem Leben heraus. Die, die immer wieder passiert – die, die dir am schlimmsten wehtut.

Sehe dich in der Situation aus der Meta-Perspektive, also von außen. Beobachte dich wie in Zeitlupe in diesem Geschehen. Was passiert in dir in diesem Moment? Durch welchen Satz, welche Handlung (deines Gegenübers) wird alles ausgelöst?

Ein Beispiel hierfür: Kurz bevor du in deinen Kampfmodus geht, spürst du Schmerz und Ohnmacht. Da du das Gefühl des Schmerzes nicht fühlen möchtest, gehst du in die Wut. Wut kennst du, sie ist einfacher und vertrauter.

Was ist nun die Lösung in dieser Situation? Das Fühlen des Schmerzes! Lasse es wehtun, fühle dich ohnmächtig, spüre hinein, wo dieser Schmerz in deinem Körper sitzt. Gehe bewusst und schnell aus der jeweiligen Situation und fühle. Atme in die Stelle in deinem Körper, wo der Schmerz sitzt. Im Bauch, im Herzen oder schnürt er dir die Kehle zu?

Amte ein paar Minuten hier rein, damit sich dieses Gefühl auflösen darf. Es geht, sei dir gewiss. Es überrennt dich nicht. Heiße es willkommen, wie einen Gast in einem offenen inneren Wirtshaus und dann lass es gehen. Für dich und für die Menschen um dich.

Die Lösung liegt darin, das Ganze in diesem Moment einfach wehtun zu lassen und sich ohnmächtig zu fühlen, dann geht es vorbei.

 

 

⇒ Aufgabe 3

 

Schreibe die Situation neu in einem Skript für den jeweiligen Moment. Wie kannst/magst du dich in Zukunft in dieser Situation verhalten? Beschreibe die beste Version von dir, unabhängig davon, ob du das jetzt schon umzusetzen schaffst oder nicht.

Wie willst du in Zukunft reagieren? Was willst du neu entwickeln? Mitgefühl, Liebe, innere Ruhe, das Aushalten eines negativen Gefühls? Oder darfst du an dir arbeiten, Grenzen zu setzen?

Magst du dich besser in deiner Persönlichkeit erkennen, um dich und deine Reaktionen besser zu verstehen und somit steuern zu können?

Oder magst du an deinen Gedanken arbeiten, die Auslöser für deine oben genannten Gefühle sind?

 

 

⇒ Aufgabe 4

 

Meditation

 

Meditation hilft uns, gegen diesen alten Kampfreflex in uns anzugehen.

Gehe in deine Meditation mit dem klaren Ziel, nicht nur für dich, sondern für alle Lieben um dich zu sitzen. Sage dir innerlich: Ich sitze jetzt für diesen Menschen oder diese (alte) Geschichte.

Sei dir im Klaren darüber, dass du aus dieser Entschlossenheit heraus wach sein wirst. Wach für all deine Gedanken und Gefühle. Wach dafür, wie liebevoll du leben kannst.

Und müde davon, zu kämpfen. Müde davon, dein Leben und das Leben anderer kontrollieren zu müssen. Müde davon, alles erledigen zu müssen und die (vermeintliche) Perfektion zu erreichen.

Höre auf zu kämpfen, komme in dir an, entspanne dich in deine Stille hinein.

Bedanke dich bei dir für deine Bereitschaft, deinen Kampf aufzugeben. Es ist Zeit, nachhause zu dir zu kommen.

 

 

 

 

2019 ¦ Januar

Werte in unserem Leben

 

 

Achtest du dich selbst?

Deine Selbstachtung zu erlangen ist ein Prozess. Ohne klare Ethik, klare Werte und eine klare Selbstachtung bist du in gewissen Situationen deines Lebens bei deinen Liebsten und Mitmenschen wie ein Fähnchen im Wind. Womöglich vergisst du dadurch auch immer wieder deine Träume. 

In deinen wichtigsten alltäglichen Begegnungen, wie deinen Beziehungen und deiner Arbeit, wirst du immer wieder auf den Prüfstand gestellt werden, ob du bereit bist, für dich einzustehen.

Um dich diesen Situationen stellen zu können, darfst du erst einmal für dich erspüren und klar festlegen, was dir WERTvoll ist, welche deine Werte sind. Durch Unklarheit darüber gerätst du immer wieder in Situationen im Leben, die dir nicht gut tun. Du tendierst einmal zu der Meinung, einmal zu der anderen. Du lässt dich beeinflussen und in die Themen deiner Mitmenschen ziehen. Unklare Menschen kosten nicht nur sich, sondern auch ihren Liebsten Kraft. Eine erarbeitete Ethik mit deiner Definition, was der einzelne Wert für dich bedeutet, ist wie ein Lebenskompass. 

Es gibt nur einen Menschen im Leben, der beurteilen kann, was für dich richtig, wichtig und wahr ist, das bist einzig und allein du. Die Einschätzungen im Leben über dich und über andere geschehen durch wohlüberlegte Wertvorstellungen. Das bringt dich in deine Integrität, deine Klarheit, deine Stärke, deine Eigenverantwortung und dein Selbstbewusstsein. 

Meine „Warnung“ mit einem Augenzwinkern: Nachdem du bewusst an deiner Ethik gearbeitet hast, wirst du für manche Menschen nicht mehr ganz so bequem sein. Vielleicht nicht mehr so lieb und alles bejahend. Vielleicht wirst du öfter Grenzen setzen. Vielleicht wirst du so manche Dinge nicht mehr über dich ergehen lassen, die schon lange deine Würde verletzen. Selbstbewusster, stärker, klarer. Diese Veränderung wird anfangs in deinen Beziehungen für Wirbel sorgen, sei dir darüber im Klaren.

 

Wie definierst du deine Werte / deine Ethik?

Zum einen über eine Werteliste, die nicht zum blinden Übernehmen, sondern als Inspirationsquelle dienen darf.

Zum anderen wenn du in aller Ruhe in dich gehst. In dich spürst und eine Situation erscheint, die sich stimmig für dich angefühlt hat, in der du in deiner Mitte warst und in der es dir richtig gut ging. Gehe hier mit all deinen Sinnen rein. Was hast du gesehen, gefühlt, gehört, vielleicht sogar gerochen oder geschmeckt? Suche anhand dieser Situation aus der Werteliste deine passenden Werte heraus.

Was willst du in die Welt geben? Was vorleben? Für was stehst du? Was darf eines Tages über dich gesagt werden?

Nun kommt der schwierigere Teil der Arbeit an deiner Ethik: Wenn du deine 5-8 Werte herausgearbeitet hast, dann darfst du nun – am besten schriftlich – in einer äußeren Ruhe und inneren Stille für dich definieren, was du unter diesem Wert verstehst. Wie du diesen Wert leben möchtest. Was genau dieser Wert für dich bedeutet. Welchen deiner anderen Werte dieser Wert verletzen könnte und wodurch. 

Beispielsweise würde jeder Mensch den Wert „Freiheit“ für sich anders definieren. Gerade dieser Wert könnte so manchen anderen Wert auf deiner Liste verletzen und du kommst in einen Wertekonflikt. Bin ich bereit, diesen Wert zu leben? Was gebe ich dadurch auf? Welche Konsequenzen kommen hierdurch auf mich und meine Mitmenschen zu?

 

 

Wenn du mehr über mich und meine Werte erfahren möchtest, findest du hier meine Ethik